Ein Workshop am Robert-Schuman-Berufskolleg begleitend zur Ausstellung „Echt Krass!“ (Sexuelle Grenzverletzungen unter Jugendlichen). Die Realität: Ich allein, ein Raum, sechs Schüler und drei Tage Zeit, um sie fit zu machen, die große Auftaktveranstaltung filmisch zu begleiten.

Tag 1: Theorie vs. Praxis Ich startete klassisch: Smart-Board, Filmausschnitte („Der Hobbit“), Gestaltungsregeln. Doch ich merkte schnell: Die Aufmerksamkeit schwindet. Theorie ist gut, Machen ist besser. Also Planänderung „on the fly“: Weg vom Whiteboard, ran an die Technik.

  • Die Übung: Die Schüler interviewten sich gegenseitig. Das bricht das Eis, nimmt die Angst vor der Kamera und lehrt Empathie für den Interviewpartner.
  • Der Lerneffekt: Beim gemeinsamen Sichten (teils ohne Ton) fielen Fehler wie die missachtete Drittel-Regel oder falsche Blickrichtungen sofort auf – besser als jede theoretische Erklärung.

Tag 2: Ausstellung & Schnittbilder Während andere Klassen die Ausstellung besuchten, sammelten meine Teilnehmer erste Schnittbilder und O-Töne. Warum ist das Thema „Sexuelle Grenzverletzung“ an Schulen wichtig? Die Schüler lernten, sensibel mit einem schwierigen Thema umzugehen und Stimmungen einzufangen.

Tag 3: Der Ernstfall (Auftaktveranstaltung) Das Finale: Die offizielle Eröffnung der Ausstellung.

  • Das Setup: 3-Kamera-Positionen für die Bühnensituation.
  • Die Rollen: Ich wechselte fliegend zwischen den drei Teams und pegelte den Ton, während die Schüler eigenständig Interviews führten – mit der Schulleitung, Lehrern, der Bürgermeisterin und Politikern.

Fazit:
Was als „One-Man-Show“ begann, endete als erfolgreiche Team-Produktion. Die Schüler haben nicht nur gelernt, wie man eine Kamera bedient, sondern wie man ein Event dokumentiert, ohne zu stören. Das Video ist der Beweis: Manchmal muss man den „Lehrer-Modus“ verlassen und einfach machen lassen.